Risikobeurteilung und Sicherheitskonzept
- Anleitung für die praktische Durchführung -
Bodo Kälble • Rolf
Reudenbach
7. überarbeitete Auflage • Ausgabe August 2016
ISBN: 978-3-943488-48-7
132 Seiten DIN A5 mit Klebebindung
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Transferliste DGUV-Schriften
Auf den Seiten 58 bis 69 der Broschüre werden Berufsgenossenschaftliche Schriften (BGV, BGI, BGR) erwähnt, die in DGUV-Schriften mit neuer Bezeichnung umgewandelt wurden. Da der Umwandlungsprozess nicht bei allen Unfallversicherungsträgern gleichzeitig vollzogen wird, sind momentan beide Bezeichnungen verwendbar.
Diese 132-seitige Broschüre behandelt die Durchführung von
Risikobeurteilungen einschließlich Gefahrenanalysen, zu denen Hersteller nach der EG-Maschinenrichtlinie verpflichtet sind. Solche Analysen sind zu unterscheiden von tätigkeitsbezogenen
Gefährdungsbeurteilungen nach Arbeitsschutzgesetz und Betriebssicherheitsverordnung durch die Betreiber maschineller Arbeitsmittel.
Ende 2009 trat die neue EG-Maschinenrichtlinie (MRL) 2006/42/EG in Kraft. Die Richtlinie verpflichtet die Hersteller von Maschinen nicht mehr, „Gefahrenanalysen“ durchzuführen, sondern „Risikobeurteilungen“ vorzunehmen. Diesen Begriff verwendet auch DIN EN ISO
12100.
Die Europanormen DIN EN ISO 12100 Teile 1 und 2 wurden mit der Norm DIN EN ISO 14121-1 im März 2011 in der neuen Europanorm DIN EN ISO 12100 zusammengefasst. Mit dieser Norm liegt heute ein
umfassendes „Handbuch“ für die Maschinenrichtlinie vor. Die Gestaltungsleitsätze wurden beim Zusammenfassen weitestgehend unverändert übernommen, ebenso wie die Vorgaben zur Risikobeurteilung und
Risikominderung.
Neu ist die namentliche Angabe eines Dokumentationsbevollmächtigten in der EG-Konformitätserklärung für eine vollständige Maschine bzw. Einbauerklärung für
eine unvollständige Maschine.
Wegen der neuen MRL waren bzw. sind immer noch hunderte von Maschinennormen zu ändern. In dieser 5. Auflage sind die bis Redaktionsschluss erschienenen neuen Normen berücksichtigt.
Risikobeurteilungen gemäß EG-Maschinenrichtlinie können mit Hilfe käuflicher Computerprogramme (CD) durchgeführt werden. Damit kommen aber nicht alle Anwender zurecht. Die Erstellung eigener
Leitfäden für Konstrukteure scheitert oft an der Vielzahl und Unübersichtlichkeit der anzuwendenden Vorschriften und Normen, vor allen Dingen aber an fehlenden Beispielen. Die vorliegende
Broschüre versucht, hier zu helfen.
Zunächst werden die einzelnen Schritte einer Risikobeurteilung im Rahmen einer Sicherheitsstrategie erläutert. Ein Musterbeispiel in Form einer
Nachweisdokumentation zeigt dann die richtlinienkonforme Vorgehensweise. In dem Beispiel sind alle Bestimmungen für die Durchführung und Dokumentation einer Risikobeurteilung
berücksichtigt. Eigene Analysen müssen nicht unbedingt genauso durchgeführt werden.
Notwendige Änderungen aus betrieblichen oder maschinenspezifischen Gründen sind möglich. Bei einer Änderung bzw. Vereinfachung des Schemas ist darauf zu achten, dass der Nachweis des
Verfahrensweges und der erreichten Ergebnisse erhalten bleibt.
Die hinter dem Beispiel einer Risikobeurteilung eingefügten Anlagen behandeln folgende Themen, die bei der Durchführung wichtig sind:
Anlage 1: Lebensphasen einer Maschine
Anlage 2: Einschätzung von Risiken; die Anlage enthält einen Risikografen für die quantitative Einschätzung von Risiken unter Beachtung von
DIN EN ISO 12100 sowie eine Tabelle für mögliche Maßnahmen zur Risikominderung. Die Risikoeinschätzung für sicherheitsbezogene Teile von Steuerungen kann
mit den Risikoparametern von DIN EN ISO 13849-1 durchgeführt werden (Die Übergangsfrist der Vorgängernorm DIN EN 954-1 wurde im Jahr 2009 nochmals um zwei
Jahre verlängert und Ende 2011 endgültig in Gänze zurückgezogen).
Anlage 3: Kontrollmaßnahmen
Anlage 4: Die Vorgehensweise bei Risikobeurteilungen für komplexe Maschinen und Anlagen wird mit verschiedenen Beurteilungsschemata
aufgezeigt
Anlage 5: Integration von Altmaschinen bei Verkettungen
Anlage 6: Ergänzende Gefährdungsbeurteilung nach Arbeitsschutzgesetz bzw. Betriebssicherheitsverordnung
Anlage 7: Information zur EG-Maschinenrichtlinie 2006/42/EG
Anlage 8: Sichere Steuerungen nach DIN EN ISO 13849-1.
Anlage 9: Änderungen im Zusammenhang mit der Zusammenführung der Europanormen DIN EN ISO 12100 Teile 1 und 2 sowie der DIN EN ISO 14121-1
zur DIN EN ISO 12100 (Ausgabe März 2011).
Für eigene Analysen können die Originaldateien der Arbeitsunterlagen (z. B. Gefährdungs-Checkliste, Maßnahmenblätter) vom Verlag angefordert werden.
Betreiber, die Maschinen und Anlagen einkaufen, sind unter Umständen verpflichtet, für diese Arbeitsmittel Gefährdungsbeurteilungen nach Arbeitsschutzgesetz bzw. Betriebssicherheitsverordnung
durchzuführen.
Sie können ihren Analyse- und Dokumentationsaufwand begrenzen, wenn nur richtlinienkonforme Maschinen und Anlagen beschafft werden, bei denen die verantwortlichen Hersteller bereits
Risikobeurteilungen gemäß EG-Maschinenrichtlinie durchgeführt und dokumentiert haben.
Die von einem Betreiber zu veranlassenden Maßnahmen des Arbeitsschutzes beschränken sich dann z. B. auf die Herausgabe von Betriebsanweisungen zur Beherrschung unvermeidbarer Restrisiken und auf
Schutzmaßnahmen, die wegen Gefährdungen aus dem Umfeld einer Maschine/Anlage erforderlich sind.
Betreiber, die beim Selbstbau von Maschinen, der Errichtung neuer Produktionsanlagen oder dem Umbau von Altanlagen wie Hersteller tätig werden, sind allerdings verpflichtet, Risikobeurteilungen
gemäß EG-Maschinenrichtlinie durchzuführen.
Diese Broschüre soll insbesondere kleineren Maschinenherstellern und der Vielzahl von Betreibern, die wie Hersteller tätig werden, eine Anleitung für die praktische Durchführung von
Risikobeurteilungen sowie die Aufstellung von Sicherheits- und Bedienungskonzepten geben.
Die Autoren:
• Dipl.-Ing. Bodo Kälble,
Präventionsdienst Stuttgart, Berufsgenossenschaft Holz und Metall
• Dipl.-Ing. Rolf Reudenbach, Aufsichtsperson a.D., ehemaliger Leiter der Fachstelle "Flexible
Fertigungssysteme" der Maschinenbau- und Metall-Berufsgenossenschaft